Gemeindeübung - Brennt landwirtschaftliches Gebäude

19.08.2010 - Hitzhausen

Was genau passiert, wenn es auf einem landwirtschaftlichen Anwesen brennt? Sind angrenzende Gebäudeteile zu retten? Reicht die Wasserversorgung aus? Wie lange dauert das Erstellen der langen Wasserversorgung? Kann ein Atemschutznotfall bewältigt werden? Antworten darauf sollte die am gestrigen Abend stattfindende Gemeindeübung geben.

Wenn es auf einem landwirtschaftlichen Anwesen brennt, wird die Feuerwehr wegen der großen Gebäudeausmaße besonders gefordert. Meistens liegen die Höfe auch weit von Hydranten entfernt, so dass die Wasserversorgung nur mit großem Aufwand sichergestellt werden kann.

Dieses Szenario war für eine große Übung mit rund 80 Feuerwehrkräften der Gemeinde Ostercappeln und der Drehleitereinheit Schledehausen vorbereitet worden.
Auf einem Bauernhof in Hitzhausen bei Ostercappeln war der Brand eines großen Stallgebäudes um 18.02 Uhr gemeldet worden. Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung wurden zunächst die Ortsfeuerwehren Hitzhausen, Ostercappeln und die Drehleitereinheit aus dem benachbarten Schledehausen alarmiert. Nach wenigen Minuten erreichten die ersten Fahrzeuge in Alarmfahrt die Einsatzstelle. Mit Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug wurde unter schwerem Atemschutz sofort ein Schnellangriff im völlig verqualmten Gebäude durchgeführt. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter war schnell klar, dass sich der Brand rasch ausgebreitet und das gesamte Gebäude erfasst hatte. Umgehend wurden zur Unterstützung die Ortsfeuerwehren Schwagstorf und Venne alarmiert. Um eine massive Brandbekämpfung mit Wasserwerfern und mehreren Strahlrohren zu ermöglichen, musste Wasser aus einem 400 Meter entfernten Löschteich herangeführt werden. Am Teich richteten die Feuerwehrkräfte eine Wasserentnahmestelle ein. Mit der fahrenden Schlauchverlegung wurde in wenigen Minuten quer über ein Stoppelfeld die Wasserversorgung aufgebaut. Von der Drehleiter aus wurden die angrenzenden Gebäude vor einem Übergreifen des Brandes geschützt.

Plötzlich tönte es aus den Lautsprechern der  Funkgeräte „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY“. Ein Atemschutznotfall war eingetreten. Ein Feuerwehrmann unter schwerem Atemschutz war im Inneren des Gebäudes zusammengebrochen - auch das war Bestandteil der Übung. Sofort wurde der voll ausgerüstete, bereitstehende Rettungstrupp in das Gebäude geschickt. Mit einer Crash-Rettung wurde der Kamerad schnellstens nach draußen getragen.

Gemeindebrandmeister Olaf Meyer, der die Übung beobachtet hatte, zeigte sich mit dem Ablauf sehr zufrieden. „Die Wasserversorgung über die lange Strecke wurde in Windeseile aufgebaut, so dass die massive Brandbekämpfung mit Wasserwerfern und mehreren Strahlrohren binnen kurzer Zeit erfolgen konnte. Der bei dem angenommenen Atemschutznotfall verletzte Feuerwehrmann wurde schnell gerettet“, sagte Meyer.
Ludwig Becker, Vorsitzender des Feuerwehrausschusses, und Heike Klatka, zuständige Fachdienstleiterin der Gemeinde Ostercappeln, dankten den rund 80 Feuerwehrkräften, die mit 12 Fahrzeugen angerückt waren, für die geleistete Arbeit sowie der Familie, die ihren Hof für diese Übung zur Verfügung gestellt hatte.

Text & Fotos: Hubert Dutschek