Jahresrückblick 2018

15.02.2019 - Venne

Schlaglichter in 2018: Mitgliederentwicklung bleibt konstant, hohes Einsatzaufkommen mit großer Dichte an einigen Tagen, viel Aufwand im Bereich Ausbildung, Feuerwehrkonzept der Gemeindefeuerwehr verabschiedet, aufwändiger Beschaffungsprozess für die Ersatzbeschaffung LF8, neuer Kameradschaftsrat fördert Teamgeist und Zusammenhalt, breites Angebot beim Feuerwehrsport, neue Spinde für die Jugendfeuerwehr kurz vor dem Abschluss, neuer „Einsatz-Monitor“ in Betrieb genommen, viele Reparaturen an den Fahrzeugen und Geräten

Mitglieder

Den Jahresrückblick 2018 beginnen wir mit einer Rückschau auf die Mitgliederentwicklung. Anfang des Jahres waren 42 Mitglieder in der Einsatzabteilung aktiv. Ein Kamerad ist aufgrund eines Wohnortswechsels aus der Wehr ausgetreten. Zudem ist ein Kamerad aufgrund eines Auslandjahres in die passive Abteilung gewechselt. Da in 2018 keine Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr erfolgen konnten, wurde im Frühjahr eine Schnuppermitgliedschaft angeboten. Hier konnten wir zwei neue Mitglieder dazu gewinnen. Somit konnten wir in 2018 den Mitgliederstand konstant halten.

Das Durchschnittsalter lag 2018 bei 35,8 Jahre (2017: 35,5 Jahre).

Einsätze

Auch in 2018 hatten wir mit 31 Einsätzen nach 2017 mit 35 Einsätzen wieder ein Jahr mit hohem Einsatzaufkommen. Die Einsätze teilen sich in 17 Brandeinsätze, 13 technische Hilfeleistungen und ein Dekon-Einsatz auf.
Und es war wieder „alles mit dabei“. Nicht alltägliche Einsätze wie beispielsweise eine Menschenrettung aus einem Moorgraben und vier gerettete Kühe aus einem Gülleschacht. Aber auch viele Standardeinsätze wie auslaufende Betriebsstoffe nach Verkehrsunfällen, Sturmschäden oder kleinere Flächenbrände.

2018, war alles wie immer?

Nein, Gefahrenabwehr ist nie „wie immer“. Und das gilt für 2018 ganz besonders, denn eine so große Einsatzdichte, wie wir sie an manchen Tagen und Wochen erlebt haben, ist außergewöhnlich. 31 zeitlich und örtlich voneinander getrennte Alarmierungen verteilten sich auf nur 21 Tage. Wir wurden an drei Tagen 3x pro Tag und an 4 Tagen 2x pro Tag alarmiert. Die höchste Einsatzdichte stellte der Zeitraum vom 29. Juni bis zum 07. Juli mit elf Einsätzen an neun Tagen dar.

Und während bei Berufsfeuerwehren im Schichtdienst eingeteilte Mannschaften auf die Einsätze „warten“, haben wir über den Tag verteilt immer verschiedene Fahrzeugbesatzungen und Führungskräfte in den unterschiedlichsten Einsatzsituationen. Kaum ein Mitglied schafft es, neben dem Berufs- und Familienleben, auch noch mehrmals täglich an allen Feuerwehreinsätzen teilzunehmen. Dennoch war zu jeder Zeit die Gefahrenabwehr sichergestellt. Auch die dem Einsatz nachfolgenden Arbeiten, wie Masken waschen, Schläuche tauschen und Verbrauchsmaterial auffüllen sind kurzfristig und flexibel geleistet worden.

Rückblickend können wir auf diese Leistung stolz sein.

Ausbildung

Das Einsatzgeschehen aus 2018 zeigt deutlich, dass es richtig ist Standardeinsatzregeln (SER‘s) und Routineabläufe festzulegen. Sie unterstützen Mannschaft und Führung, verringern das Einsatzchaos und erhöhen die Effizienz der durchgeführten Maßnahmen. Aber sie müssen auch beherrscht und immer wieder geübt werden. Dazu wurden durchgeführt:

  • 24 Übungsdienste
  • Ein Workshop auf Gemeindeebene mit anschließender Übung
  • Acht Belastungsnachweise für Atemschutzgeräteträger
  • 17 Lehrgänge auf Kreisebene
  • Fünf Lehrgänge an der NABK in Loy

Hinzu kamen noch Übungsdienste innerhalb der Gemeindejugendfeuerwehr und auf Kreisebene innerhalb des Fachzuges Umweltschutz Dekontamination. Außerdem haben sich fünf Mitglieder zum Mobilen Retter qualifiziert. Insgesamt sind nun sieben Mitglieder der Feuerwehr Venne hier registriert.

Die reine Anzahl der Lehrgänge und die vielen Ausbildungsabende zeigen, dass viel Zeit in unsere Ausbildung investiert wurde. Wir haben nicht nur neue Mitglieder weiter integrieren können, gleichzeitig konnten sich auch langjährige Mitglieder weiterentwickeln.
Besonders hervorzuheben ist, dass wir die Ausbildung beim neuen Mehrzweckzug auch direkt bei einem realen Tierrettungseinsatz erfolgreich anwenden konnten.

Neues Feuerwehrkonzept und Ersatzbeschaffung Löschgruppenfahrzeug

In 2018 konnte das neue Feuerwehrkonzept der Gemeinde Ostercappeln abschließend erarbeitet werden. Auch erhielt das Konzept die Zustimmung vom Gemeinderat und dient nun als Planungsgrundlage für die gesamte Gemeindefeuerwehr bis ins Jahr 2036. Es sichert so auch eine gute Entwicklungsgrundlage für uns am Standort in Venne.

Aber auch die Ersatzbeschaffung unseres nun 30 Jahre alten LF8 erforderte noch zusätzlichen Aufwand. Neben der Erstellung des Fahrzeugkonzeptes und der Beladungsliste in 2017, musste aufgrund des notwendigen europaweiten Beschaffungsprozesses die Ausschreibung und Auftragsvergabe über den kommunalen Wirtschaftsdienst in Hannover erfolgen. Mehrmals mussten die Ausschreibungsunterlagen abgeglichen und korrigiert werden. Nach einer Vergleichsvorführung aller Anbieter und dem Auswahlprozess konnte Ende November die Firma Schlingmann mit der Anfertigung des neuen LF-Logistiks auf Basis eines MAN-Fahrgestells beauftragt werden.

Weitere Feuerwehraufgaben

Zu unseren Feuerwehraufgaben gehörten in 2018 auch wieder die Durchführung der Brandschutzerziehung mit dem Kindergarten (27 Kinder) und der Grundschule (33 Schüler). Und auch ein Konfirmandentag mit 18 Jugendlichen konnten wir wieder veranstalten und Wissen über die Arbeit der Feuerwehr vermitteln.

Neben der alljährlichen Pflege der 139 Hydranten, hatten wir auch einiges mit der Wartung der Fahrzeuge, Geräte und des Feuerwehrhauses zu tun. Reparaturen am Tanklöschfahrzeug, dem Stromaggregat und am Mannschaftstransportfahrzeug waren durchzuführen.

Interne Veranstaltungen

Doch „Feuerwehr“ geht über die genannten Kernaufgaben hinaus. Teamgeist und Zusammenhalt sind notwendig und müssen gepflegt werden. „Feuerwehr“ soll nicht nur notwendige Arbeit sein, sondern auch Spaß machen.
Dank der Mitarbeit des neu gebildeten Kameradschaftsrates konnten wir in 2018 einen gut besuchten Spieleabend, einen spannenden Kameradschafts- und Familientag und das Tannenbaum schlagen durchführen. An all diesen feuerwehrinternen Veranstaltungen standen Geselligkeit und Spaß an erster Stelle.

Zusammen mit unseren fördernden Mitgliedern führten wir wieder einen gut besuchten Preisdoppelkopfabend durch. Wie jedes Jahr war für die Organisation und Preisgestaltung Herbert Reinhardt verantwortlich.

Auch im Feuerwehrsport hat sich 2018 etwas getan. An 22 Terminen wurde zusammen gelaufen, trainiert, Volleyball gespielt oder geschwommen. In 2018 waren hier 14 Feuerwehrmitglieder und zwei fördernde Mitglieder aktiv.

Externe Veranstaltungen und Arbeitseinsätze

Auch viele externe Termine und Aufgaben haben wir wahrgenommen. Folgend eine chronologische Liste.

  • Teilnahme an der Fahrzeugübergabe der FF Belm (neue Drehleiter)
  • Durchführung der Saalwette bei der 2. Karnevalssitzung
  • Absicherung beim Karnevalsumzug am Ossensamstag
  • Teilnahme am Dorfputztag
  • Betreuung der Parkplätze beim Osterleuchten
  • Unterstützung beim Mittelaltermarkt
  • Unterstützung bei Wiehencross-Veranstaltungen
  • Mitgestaltung des Kindergarten-Sommerfestes zum Thema Feuerwehr
  • Teilnahme am Beachvolleyball-Turnier
  • Teilnahme am Rasenmäher-Geschicklichkeitsturnier
  • Unterstützung bei der Sommernacht der 1000 Lichter
  • Unterstützung beim Zu-Hause-Festival
  • Standbetreuung beim Kirmes in Ostercappeln
  • Begleitung des Dorfmarktes, das Feuerwehrhaus war geöffnet
  • Teilnahme am Jubiläumskonzert des Männerchors
  • Teilnahme am Gottesdienst der Vereine
  • Teilnahme am Volkstrauertag
  • Aufbau der Weihnachtsbeleuchtung
  • Unterstützung beim Venner Weihnachtsmarkt

Insgesamt leisteten wir im letzten Jahr 5098,5 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit. Die aufgewendeten Stunden für Dienstvorbereitungen, Konzepterarbeitungen und die Verwaltung sind darin nicht enthalten.

Ausrüstung und Gebäude

Nachdem 2017 die 37 Haken für die Einsatzkleidung durch 44 Spinde ersetzt wurden, haben wir in 2018 auch für unsere Jugendfeuerwehr neue Spinde im selben Design konstruiert. Die Einzelteile für die JF-Spinde, einen Schrank für das Alarm-Fax und die Einsatzpläne und weitere Schränke für den Treppenbereich wurden angefertigt. Die Montage hierzu hat begonnen.

Im Laufe des Jahres konnte ein Einsatz-Monitor zur Anzeige der Verfügbarkeit der alarmierten Mitglieder montiert und in Betrieb genommen werden. Das System „DIVERA“ funktioniert und wir liegen aktuell bei circa 30 Rückmeldungen pro Alarm.

Außerdem wurde die Reichweite unseres WLANs im Feuerwehrhaus erweitert und wir haben im Schulungsraum einen LAN-Anschluss installiert.
Auch eine neue Außenlampe mit dem Feuerwehrsymbol konnte günstig beschafft werden.

Unser Tanklöschfahrzeug hat neue Reifen bekommen, die Tachowelle wurde instandgesetzt und das Ladegerät für die Fahrzeugbatterie musste repariert werden.
Beim Mannschaftstransportfahrzeug haben wir die Probleme mit dem Abgassensor lösen können. Für das Fahrzeug wurde zusätzlich Material zur Einsatzstellenabsicherung beschafft. Es stehen nun zwei Blitzleuchten, Verkehrsleitkegel, ein Anhaltestab und ein großes Warndreieck zur Verfügung.

Viele dieser Anschaffungen waren nur mit der finanziellen Hilfe unserer fördernden Mitglieder möglich.

Ausblick 2019

Wir haben Anfang 2019 zwei neue Mitglieder aufnehmen können und erwarten im Sommer einen Übergang aus der Jugendfeuerwehr. So werden wir 2019 alle 44 Spinde der Einsatzabteilung belegt haben. Für dieses Jahr haben wir daher keine Schnuppermitgliedschaft geplant. Dennoch bleiben wir für Neuaufnahmen offen und werden bei Bedarf Gespräche führen, wie weitere Neuaufnahmen kompensiert werden können.

Im Feuerwehrhaus wollen wir kurzfristig die weiteren Spinde und Schränke montieren, den neuen Standort des Alarmfaxes in Betrieb nehmen und die Einsatzpläne neu einsortieren. So ist dann der zentrale Informationspunkt für den Einsatzfall fertiggestellt.

Auch Ersatzbeschaffungen werden 2019 im Fokus stehen müssen. Für die Ersatzbeschaffung des LF 8 müssen jetzt die notwendigen Ersatzbeschaffungen identifiziert werden. Dazu kommen noch die im Gemeindefeuerwehrkonzept geplanten Ersatzbeschaffungen unserer Wärmebildkamera, der Tragkraftspritze und des 8 KVA Stromaggregats.

Parallel werden wir den Wechsel von unserer aktuellen Verwaltungssoftware zu der neuen landesweit einzusetzenden Software „FeuerON“ vorbereiten müssen. Es müssen alle Daten überführt und geprüft werden.

Und zu guter Letzt ist davon auszugehen, dass wir zusammen mit der Gemeindefeuerwehr Themen zum vorbeugenden Brandschutz und das Brandschutzkonzept der Firma Häcker begleiten müssen, um möglichst frühzeitig die Auswirkungen eines so großen Industriebetriebs auf unsere örtliche Gefahrenabwehr einschätzen zu können.