20.02.2017 - Venne
Zählten im Jahr 2014 noch 34 Mitglieder zur Einsatzabteilung der Feuerwehr Venne, so stieg die Anzahl der Aktiven bis zum Jahreswechsel 2016/2017 auf 43. Eine positive Mitgliederentwicklung, die wir sehr begrüßen, die aber auch Auswirkungen auf unsere Umkleidemöglichkeiten hatte. Seit dem Neubau des Feuerwehrhauses im Jahr 1988 verfügten wir über 36 Kleiderhaken für die Einsatzkräfte. Bereits in 2015 war der Trend von steigenden Mitgliederzahlen abzusehen und wir machten uns Gedanken über zusätzlichen Platz für neue Kleiderhaken. Dabei gab es im Laufe des Projektes unterschiedlichste Lösungsansätze. Unser gestecktes Ziel: Mindestens 40 Umkleideplätze.
Unsere erste Lösungsidee von zusätzlichen - fertig gekauften – Metallspinden hätten wir kurzfristig im Eingangsbereich umsetzen können. Um zu überprüfen, ob wir den dafür benötigten Platz hergeben können und wollen, hatten wir den betroffenen Bereich mehrere Monate abgeklebt - Mit dem Ergebnis: Kurzfristig machbar, auch aus Kostensicht, aber mit dem Verlust von wertvollem Platz.
Wir kauften noch nicht und hatten uns parallel einen Überblick darüber verschafft, wie andere Feuerwehren ihr „Umkleideproblem“ bei Neu- bzw. Umbauten realisierten. Den Großteil machten dabei Spindlösungen aus Holz oder Metall aus.
Wir nahmen eine Spindlösung aus Holz zum Austausch der vorhandenen Haken in unseren Fokus. Auch deswegen, weil der Bau einer neuen Zwischenwand im Eingangsbereich dieselben Kompromisse zur Folge gehabt hätte, wie zusätzliche Metallspinde. Daneben kam der Umzug der Jugendfeuerwehrhaken in eine der Garagen oder der Werkstatt nicht weiter in Frage.
Holzspinde: Damit wir die Konstruktion und die Aufteilung der Spinde testen konnten, übertrugen wir die Abmaße der Fahrzeughalle und die zwei eigens erstellten Konstruktionen in ein 3D-Computermodell. Im Kommando wurden dann für das weitere Vorgehen bestimmt, einen Prototypen aus beschichteter Spanplatte bauen zu lassen - Mit der Zielsetzung: Die Funktionalität und Stabilität über einen längeren Zeitraum unter Realbedingungen zu testen. Anschließend konnten wir noch kleinere Optimierungen an der Konstruktion vornehmen und entschieden uns aufgrund der Nachhaltigkeit für den Austausch der Kleiderhaken durch Holzspinde. Zudem wollten wir die Leistung aller Mitglieder durch eine Verbesserung bei den Umkleidemöglichkeiten wertschätzen.
Im Januar 2017 konnte uns eine Tischlerei die finalen Zuschnitte herstellen. An zwei folgenden Wochenenden hieß es dann im Feuerwehrhaus: "Großer Umbau". Dabei wurde der obere Korpus im Stecksystem vorgefertigt und verleimt. Scharniere und Schlösser wurden für das Wertfach eingesetzt, die alten Kleiderhaken abgehangen, vorgefertigten Korpusse an die Wände gedübelt und die Spinde im Weiterbau fertiggestellt. Zu Spitzenzeiten waren während der Montagearbeiten über 15 Mitglieder parallel im Feuerwehrhaus tätig - Insgesamt leisteten wir an zwei Wochenende rund 320 Stunden.
Die Umkleideplätze der Einsatzabteilung konnten wir letztendlich von 36 auf 44 steigern und die Kosten aufgrund der hohen Eigenleistung geringer halten, als wir anfänglich gerechnet hatten.
Dieses Großprojekt beweist einmal mehr die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr. Mit engagierten Mitgliedern können auch schwierige Aufgaben eigenständig bewältigt werden. Sei es im Einsatz, bei einer Übung oder eben bei dem Bau von Holzspinden. Vielen Dank an jeden einzelnen, der sich bei diesem Projekt engagiert hat und zu diesem tollen Ergebnis beigetragen hat. Erneut geht unser herzlichster Dank auch an unsere fördernden Mitglieder, welche uns zu einem großen Teil den finanziellen Spielraum für Weiterentwicklungen schaffen.