15.02.2017 - Venne
Was haben Konfirmanden mit der Feuerwehr zu tun? Am Samstag, den 04. Februar konnten wir 39 Konfirmanden und drei Teamer, sowie Pastor Boehnke im Feuerwehrhaus begrüßen. Ein ungewöhnlicher Tag bei der Feuerwehr, viele Fragezeichen standen den Jugendlichen in den Köpfen. Löschen, Retten, Bergen und Schützen hat ja eigentlich nichts damit zu tun, oder? Aufklärung brachte der Tag.
Aufgrund einer Umstrukturierung im Konfirmandenunterricht konnten wir in diesem Jahr die Konfirmanden zweier Jahrgänge bei uns begrüßen. Aufgeteilt wurden diese in eine Gruppe am Vormittag und eine Gruppe am Nachmittag. Beide Gruppen absolvierten dasselbe Programm.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es in den Gruppenraum, um der Frage Was heißt eigentlich Helfen in Not? nachzugehen. Anhand von Folien wurde über die Tätigkeiten verschiedener Hilfsorganisationen gesprochen. Dass es über 1 Millionen Feuerwehrmitglieder in Deutschland gibt und 95% davon ehrenamtlich arbeiten überraschte. Hilfe in Not wird flächendeckend zum Großteil über das Ehrenamt organisiert, das hatten viele Konfirmanden nicht gedacht.
Im Anschluss wurden die Tätigkeiten und Aufgaben der Ortsfeuerwehr vorgestellt. Dass diese Aufgaben nur durch Teamarbeit gelöst werden können und man die Fähigkeiten des Einzelnen zu einer leistungsstarken Gruppe zusammenfügen muss, wurde in der folgenden Stunde gezeigt. Besonders interessant war dabei die Besichtigung der Fahrzeuge, aufgeteilt in kleine Gruppen und die Möglichkeit mit einem Feuerwehrmann über alles im Detail zu sprechen. Diese Gespräche liefen dann oftmals auch weit in die folgende Pause rein und bildeten eine gute Grundlage für das dann folgende Thema. Als kleine Stärkung gab es kleingeschnittenes Obst und Getränke wurden bereitgestellt.
Nach der Pause erzählten Feuerwehrmitglieder über Grenzerfahrungen, die sie selber einmal erlebt hatten. Es konnte beispielsweise berichtet werden, wie es sich anfühlt, wenn die Einsatzsituation droht zur Gefahr für das eigene Leben zu werden und das es auch Einsätze gibt, die trotz größter Anstrengungen nicht mehr zum Guten gewendet werden können. Außerdem wurde über die Organisation der Notfallseelsorge im Landkreis Osnabrück gesprochen und was man selber tun kann, um anderen in Not geratenen Personen zu helfen und wie man mit ihnen umgeht.
Als nächstes stand eine Kurzvorstellung der Jugendfeuerwehr auf dem Plan. Den Konfirmanden wurde deutlich gemacht, dass bei der Jugendfeuerwehr nicht nur feuerwehrtechnisches Wissen vermittelt wird, sondern auch das Thema Helfen in Not spielerisch erlernt wird.
Gegen Mittag meldete sich dann der Hunger. Wir hatten mit Unterstützung das Mittagsbuffet vorbereitet, sodass es zur Stärkung dann Hot Dogs und Nudeln gab.
Gestärkt gab es dann eine Aufgabe für die Konfirmanden: Sie sollten spielerisch lernen, in Not zu helfen. "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen" war das Motto des Spiels. Eine Person wurde mit Kopfhörern und einer Atemschutzmaske ausgerüstet und mit dem Rücken an eine zweite Person gebunden, die nichts sehen konnte. Eine dritte Person, die nicht sprechen durfte, musste der tauben Person mit Handzeichen den Weg über einen Parcours zeigen; die taube Person wiederrum musste der blinden Person den Weg erklären. Schnell wurde klar, diese Aufgabe ist nur im Zusammenspiel der drei Personen schaffbar.
Zum Abschluss hatten die Konfirmanden die Möglichkeit, ihren Mut zu zeigen. Sie durften sich an einem Seil befestigt selber von der Betondecke des Feuerwehrhauses freischwebend abseilen. Gesichert wurden sie mit einem Abseilgeschirr. Auch hier musste man sich auf andere Personen verlassen können.
In der Abschlussrunde war schnell klar, dass es allen riesigen Spaß gemacht hatte und jeder - trotz anfänglicher Skepsis - mit neuen Erfahrungen und einer ganz anderen Sicht auf "Hilfe in der Not" nach Hause gehen würde.