18.07.2015 - Harderberg
Radioaktivität gehört zu unserer Umwelt. Minimal - kaum messbar - ist sie immer da. Beim Röntgen nutzt man die Strahlung, um Verletzungen im Körper sichtbar zu machen. Radioaktive Strahlung in großen Mengen und kurzer Zeit werden aber zu einem Problem. Bei der Alpha- und Betastrahlung sind es Teilchen die wenige Zentimeter bis Meter "umherfliegen" und sich an alles anhaften, was in ihrer Nähe ist. Zum persönlichen Schutz reicht dann Kleidung, die die Partikel aufnimmt und ein Atemschutzgerät. Gammastrahlen durchdringen den Körper (Röntgen) und können eine Reichweite von vielen Kilometern haben.
Zur Gefahrenabwehr bei ABC-Schadenslagen (Atomar/Biologisch/Chemisch) wurden im Landkreis Osnabrück mehrere Fachgruppen gebildet. So ist die Gemeindefeuerwehr Ostercappeln in der Feuerwehrbereitschaft Umweltschutz - Fachzug 3 Dekontamination eingebunden. Das heißt, sie sind dafür zuständig, die eingesetzten Einsatzkräfte von gefährlichen Stoffen zu befreien.
So werden wir - zusammen mit der Einheit aus Wellingholzhausen - im atomaren Unglücksfall tätig, um die Personen, die mit der Strahlung in Kontakt gekommen sind, freizumessen. Dabei wird der komplette Körper mit einem Messgerät (Geigerzähler) körpernah abgefahren und festgestellt, ob an der Person radioaktive Teilchen anhaften. Ist dies der Fall, wird die oberste Lage der Kleidung abgelegt und erneut gemessen. Dies geht so weiter, bis keine erhöhten Messwerte mehr ermittelt werden. Letzte Möglichkeit ist, dass die Person die Partikel von der Haut abduscht.
Am Samstag übten wir daher das sogenannte "Freimessen". Schwerpunkte waren es den Umgang mit den neuen Messgeräten zu trainieren und den Ablauf der Dokumentation zu üben. Gerade die Dokumentation ist in so einem Fall sehr umfangreich und wichtig.