Räumungsübungen Grundschule und Kindergarten

10.07.2015 - GS/KiGa Venne

Gut vorbereitet für den Ernstfall? Bei einem Schadensereignis in der Grundschule oder dem Kindergarten müssen die Gebäude in kürzester Zeit geräumt sein. 129 Kinder der Grundschule und 68 Kinder des Kindergartens zu den Sammelplätzen, durchzählen und das Räumungsergebnis an die Feuerwehr melden. Das muß geübt werden, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

In diesem Jahr begleitete die Ortsfeuerwehr Venne die Räumungsübungen unserer Grundschule und erstmalig auch die des Kindergartens. Vorbeugender Brandschutz direkt vor Ort...

09.02 Uhr Grundschule Venne. Durch einen Handdruckmelder wird der Feueralarm ausgelöst. Sofort ertönt das Evakuierungssignal, die Zeit läuft. 90 Sekunden später stehen 107 von insg. 129 Schülern mit ihren Lehrkräften nach Klassen geordnet an den vom Evakuierungskonzept vorgegebenen Sammelplätzen. Die Evakuierungskoffer werden geöffnet und die Klassenlehrerinnen ermitteln die Vollzähligkeit der Klasse im Abgleich mit den Klassenbüchern. Deutlich sichtbar die Schulleiterin in oranger Weste. Sie erhält nacheinander die Meldungen der Klassen und fasst alles schriftlich auf einem Meldebogen zusammen. Am Rand des Geschehens die Beobachter der Feuerwehr. Keine fünf Minuten nach dem Alarm ist festgestellt: 6 Klassen mit 107 Schülern vollständig geräumt, Klasse 3a mit 22 Schülern fehlt da auf Klassenfahrt. Es wird niemand vermisst, Übung erfolgreich beendet.

Insgesamt konnte eine zügige und geordnete Räumung mit einer qualifizierten Rückmeldung an die Feuerwehr beobachtet werden. Für uns eine wichtige Voraussetzung, um im Ernstfall die richtigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr treffen zu können. Besonders positiv fiel uns auf, daß seitens der Schulleitung und mit Hilfe des Hausmeisters alle Optimierungsmaßnahmen umgesetzt wurden, die man bei der letzten Räumungsübung erarbeitet hatte. Großes Lob seitens der Feuerwehr an alle Beteiligten.

Gleich im Anschluß besuchten wir den Kindergarten Venne. Auch hier stand eine Räumungsübung auf dem Programm. Im Vorfeld war ein Evakuierungsplan erarbeitet und ein "Signalgeber" für die Räumung organisiert worden. Anders als in der Grundschule gibt es für Kindergärten keine gesetzlichen Vorschriften jährliche Räumungsübungen durchzuführen. Daher war auch kein Räumungssignal vorhanden. Zum Start der Übung verteilten wir uns in den Gebäudeteilen und warteten gespannt. Mit einer Handsirene "bewaffnet" informierte die Kindergartenleitung den Kindergarten, dazu mußte der gesamte Kindergarten abgelaufen werden, da das Räumungssignal nur in der unmittelbaren Nähe zu hören war. Das war auch der Grund für den schleppenden Anlauf der Räumung. Nach ca. 120 sek. hatten die Meisten zwar das Gebäude verlassen, aber anders als in der Grundschule ist das Durchsuchen des Kindergartens notwendig, da sich die Kinder überall aufhalten dürfen. So ist es einzig vom Engagement der Erzieherinnen und dem Zufall abhängig, ob alle Kinder aus dem Gebäude kommen. Überhört ein Kind das Räumungssignal in der kurzen Zeit des Alarms in seinem Gebäudeteil (wenige Sekunden), dann wird ihm nicht klar sein, was gerade geschieht.

Daß Räumungsübungen auch im Kindergarten Sinn machen, zeigten dann die Kleinen selbst. Mit rasendem Tempo und voll bei der Sache rannten sie zu ihren Sammelplätzen, hatten sie doch gelernt, daß man sich im Brandfall vor dem Rauch in Sicherheit bringen muß. Dort angekommen begann die Dokumentation des Räumungsergebnisses auf dem Meldebogen. Nach ca. 8 min. gab es dann eine qualifizierte Rückmeldung an die Feuerwehr. Die Räumung war erfolgreich.

In der folgenden Nachbesprechung mit der Kindergartenleitung wurde ersichtlich, wie notwendig eine Verbesserung des Räumungssignals ist. Im Alarmfall muss die Handsirene geholt werden, sie bindet dann eine Person, die viel sinnvoller bei der Evakuierung der Kinder einsetzbar wäre und ist dann auch noch schlecht wahrnehmbar. Auch das Absetzen des Notrufs kann so nicht parallel erfolgen und eine verspätete Alarmierung der Feuerwehr wäre die Folge. Eine Situation, die aus unserer Sicht im Dialog mit dem Träger des Kindergartens verbessert werden muss.

Von unserer Seite wurde auch die Beschaffung von zwei Räumungskoffern mit Schreibmaterial, Lampe, Kennzeichnungswesten, wie sie in der Grundschule eingesetzt werden, vorgeschlagen. Damit kann dann die Ergebnisdokumentation rascher durchgeführt werden.

Insgesamt ist man durch diese konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Gefahrenabwehr an der GS Venne und dem Venner Kindergarten einen großen Schritt vorangekommen. Die Feuerwehr dankt allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und steht auch weiterhin für Rückfragen als Ansprechpartner zur Verfügung.