06.08.2012 - Venne
Am Montagabend übte die Feuerwehr Venne am Gemeindehaus einen Küchenbrand mit drei vermissten Personen. Als besonders erwies sich die Tatsache, dass alle Personen sich auf unterschiedlichen Etagen befanden. Zu dem waren sie unterschiedlichem Gefahrenpotenzial ausgesetzt. Ziel war es, die in den Diensten zuvor geschulten Vorgehensweisen bei der Personensuche umzusetzen.
Die erste Person hielt sich zum Zeitpunkt des Brandausbruch im Keller auf. Dieser Gebäudeteil war rauchfrei, also keine direkte Gefahr für Leib und Leben. Die zweite Person lag bewustlos direkt hinter dem Brandraum, somit höchstes Gefahrenpotenzial. Die dritte Person lag bewegungsunfähig aber bei Bewußtsein im ersten Obergeschoss. Alle Geschossebenen waren durch ein innenliegende Treppenanlage miteinander verbunden, so dass auch das OG im weiteren Einsatzverlauf weiter verrauchte.
Aus diesen unterschiedlichen Lagen ergeben sich auch unterschiedliche Vorgehensweisen. Diese galt es umzusetzen.
Bereits auf der Anfahrt, die diesmal sehr kurz ausfiel, rüstete sich ein Angriffstrupp aus. Am Einsatzort angekommen nahm die Hausmeisterin den Einsatzleiter in Empfang und erläuterte ihre Sicht der Lage. Sie vermutetet die Jugendgruppe im Jugendraum im Keller. Nach kurzer Erkundung gab der Einsatzleiter dann die Einsatzbefehle für den Wasser- und Angriffstrupp. Danach erkundete er den Kellerbereich und sichtete die erste Person - ansprechbar. Nach dem öffnen eines seperaten Kellereingangs konnte bereits nach sehr kurzer Zeit die erste Person in Sicherheit gebracht werden.
Zeitgleich ging der Angriffstrupp, ausgestattet mit der Wärmebildkamera und einer Fluchthaube, ins Gebäude vor. Ziel war es zügig mithilfe der Kamera große Bereiche abzusuchen. Das Gebäude erwies sich als sehr verwinkelt und durch den Disconebel herrschte "Nullsicht". Mit Hilfe der WBK blieb die Orientierung weiterhin möglich und zeitnah wurde der Brandort (simuliert durch einem Elektrogrill) entdeckt. Durch die angenommende Lage konnte die Küche erst nach Durchführung der Brandbekämpfung betreten werden. Man setze also die Personensuche im OG fort, da der Keller bereits vom Einsatzleiter abgesucht worden war.
Zeitgleich war der zweite Angriffstupp eingetroffen und übernahm die Brandbekämpfung. Im Realfall würde dann eine nachalarmierte Feuerwehr den Sicherheitstrupp stellen. Im ersten Obergeschoss angekommen, fand man schließlich eine verletzte und ansprechbare Person und brachte sie aufgrund der leichten Verrauchung in die daneben liegende rauchfreie Toilette. Dort wurde die zweite Person vom AGT-Trupp betreut. Von Außen wurde derweil eine Anleiterbereitschaft hergestellt.
Nachdem das Feuer gelöscht war entdeckte man dann hinter der Küche in einem Abstellraum eine bewustlose dritte Person. Diese wurde sofort "Crash" gerettet, doch im Realfall wäre für diese Person jede Hilfe zu spät gekommen, da bereits wenige Atemzüge im Brandrauch tötlich sind.
Mit einem Turbinenlüfter entrauchte man nun das Gebäude und übergab dann die im Obergeschoss befindliche Person an den Rettungsdienst. Somit hieß es dann nach ca. 20min. "Übungsende".
Resümee
In der abschließenden Besprechung konnte man ein sehr positives Resümee ziehen. Übungsbeobachter sprachen troz einer schwieriger Lage von einem schnellen und strukturierten Ablauf. Außerdem wurde wieder der große zeitliche Nutzen der Wärmebildkamera sichtbar. Das Absuchen des Gebäudes hätte sonst sicher doppelt so lange gedauert.
Anmerkung
Anzumerken ist, dass Rauchmelder sehr früh auf einen Brand hinweisen. Daher sollten in jedem Gebäude, sei es öffentlichem Zutritt oder in der privaten Wohnung, Rauchmelder installiert sein. Dies wird in Zukunft auch im Gemeindehaus so sein, um den bestmöglichen Schutz für die Gemeindemitglieder zu gewährleisten. Auch wenn es erst ab 2018 eine Rauchmelderpflicht für Bestandsbauten in Niedersachsen gibt - Rauchmelder retten Leben!