Standard-Einsatz-Regeln für den Brandeinsatz.
In den Einsatzfahrzeugen befinden sich Checklisten mit den SER-Brand, die vom Gruppenführer während der Anfahrt für sich und die Gruppe genutzt werden können.
Nachdem 2004 die Einführung der Standard-Einsatz-Regeln-VU „eingeklemmte Person“ und der daraus erarbeiteten Checklisten VU abgeschlossen wurde, wurde aufgrund der positiven Erfahrungen sofort mit der Ausarbeitung der SER-Brandeinsatz begonnen.
Von 2004 bis 2006 wurde der damalige Ablauf Brandeinsatz überarbeitet und sinnvolle Änderungen innerhalb der Feuerwehr besprochen und auf mehreren Dienstabenden ausprobiert. Immer im Blick die vorhandenen Fahrzeuge und deren Ausrüstungsstand. Bis Ende 2006 konnten so folgende Änderungen als Basis für die SER-Brandeinsatz im Ablauf eingeführt und nachhaltig geschult werden:
- Einführung des SAV (Schnellangriffsverteilers), der Schnellangriff wird seit dem ausschließlich für „Mülltonnenbrände“ bzw. kleine Flächenbrände eingesetzt.
- Grundsätzliche Vorbereitung der 2. Angriffsleitung (mind. 2 Schlauchtragekörbe mit Hohlstrahlrohr am Verteiler)
- Grundsätzliches Ausrüsten eines Atemschutztrupps pro Fahrzeug (TLF16 und LF8) während der Anfahrt und sofortiges Nachrücken des A-Trupps des LF8 zum Standort des TLF. Somit ist schnellstmöglich der 2. Atemschutztrupp verfügbar.
- Beschaffung eines Turbinenlüfters mit Verbrennungsmotor und Einbindung/Schulung der Möglichkeiten der taktischen Ventilation.
So wurde Ende 2006 folgende Aufgabenaufteilung für den Brandeinsatz festgelegt:
Auf Basis der ausgearbeiteten SER-Brandeinsatz wurden dann Checklisten für die Einheitsführer beider Fahrzeuge erstellt und auf den Fahrzeugen gut sichtbar verlastet.
Die Checklisten sind am Platz der Einheitsführer gut sichtbar in einer Halterung verlastet. Die Einheitsführer nutzen sie während der Anfahrt, soweit dies möglich ist. Sie unterstützt den Einsatzleiter bei allen Routineaufgaben.
Eine Besonderheit im Ablauf ist, dass der 2. Atemschutztrupp vom LF8 kommt. Dieser Ablauf wurde innerhalb vieler Übungen und Einsätze optimiert. So kann der Wassertrupp fest mit der Aufgabe betraut werden den Schnellangriffsverteiler aufzubauen und Schlauchtragekörbe und weitere Ausrüstung für den 1. Angriffstrupp bereitzustellen und ihm beim Aufbau der Angriffsleitung zu unterstützen. Erreicht der 1. Trupp die Rauchgrenze, kann vom Einsatzleiter noch in den Ablauf eingegriffen werden, falls das LF8 sich noch nicht auf der Anfahrt befindet bzw. sich noch kein 2. Atemschutztrupp ausrüstet. Dies war in der Praxis aber noch nicht der Fall. Der Wassertrupp kann dann weitere Aufgaben wie Beleuchtung aufbauen, Leiter in Stellung bringen oder den Einsatz des Turbinenlüfters vorbereiten bekommen.
Parallel zur Einführung der SER-Brandeinsatz und Checklisten wurde die Ausrüstung für den Brandeinsatz laufend verbessert. Die Persönliche Schutzaurüstung wurde mit Helmlampen, Flammschutzhauben und Hollandtüchern erweitert. Für alle Atemschutzgeräte wurden Holster mit Bandschlinge, Karabinerhaken, Holzkeilen und Markierungstift angeschafft. Außerdem wurden Schlaufen für den einfacheren Transport der Feuerwehraxt angebracht und auf dem TLF16 2 Hohlstrahlrohre für die Atemschutztrupps verlastet.
Nach einigen Übungsdiensten und Erfahrungen im Einsatz wurde deutlich, dass das Gesamtkonzept noch an einem Punkt hakte. Trotz der Standard-Einsatz-Regeln-Brandeinsatz, realitätsnaher Schulungen und Übungen, verbesserter Ausrüstung und positiver Einsatzerfahrung blieb es weiterhin schwierig sich im Brandobjekt zu orientieren.
Um diesen Punkt zu verbessern, wurde Ende 2007 beschlossen eine Wärmebildkamera zu beschaffen. Da von der Gemeinde keine Zuschüsse erwartet werden konnten, wurden von der Wehr das gesamte Jahr 2008 über Spenden eingesammelt und Veranstaltungen zur Finanzierung organisiert. Ende 2008 wurde unsere WBK dann auf dem TLF verlastet und seitdem besteht die Ausrüstung des Angriffstrupps Brandbekämpfung aus:
Bis Ende 2009 wurde die WBK bei insgesamt 16 Einsätzen von der Brandbekämpfung über Personensuch bis zur Kontrolle von Brandobjekten und dem Auffinden von Brandnestern eingesetzt. Die gemachten Einsatzerfahrungen waren ausschließlich positiv und die WBK von großem Nutzen. Seit Anfang 2010 verfügt die Wehr über 2 Fluchthauben und einen mobilen Rauchverschluss.