02.03.2019 - Venne
Zum Thema „Helfen in Not“ kamen 13 Konfirmanden und eine Teamerin am Samstagmorgen zum Konfirmandentag zu ihrer Feuerwehr. Zögerlich betrat man das Feuerwehrhaus, was die Feuerwehr mit dem Konfirmandenunterricht zu tun haben sollte, war den Konfirmanden anfangs nicht ganz klar. Etwas skeptisch stand man fünf Feuerwehrmitgliedern gegenüber. Aufklärung was dies für jeden ganz persönlich bedeuten kann, brachte dann der Tag bei uns.
Die erste Skepsis wich aber schon nach der lockeren Vorstellungsrunde in der Fahrzeughalle. Danach ging es in den Schulungsraum um das Thema „Helfen in Not“ aufzuklären. Was heißt das eigentlich in Not zu helfen und wie wird in Deutschland, in Europa und in anderen Teilen der Welt diese Hilfe organisiert. Dass es über eine Millionen Feuerwehrmitglieder in Deutschland gibt und 95% davon ehrenamtlich arbeiten überraschte. "Hilfe in Not" wird flächendeckend zum Großteil über das Ehrenamt organisiert, das hatten viele Konfirmanden nicht gewusst.
Dann stellten wir kurz die Aufgaben der Ortsfeuerwehr vor und dass die Aufgabe der Gefahrenabwehr nur in Teamarbeit gelöst werden können. Wir gaben einen Einblick in unsere Ausbildung und zeigten, dass die Fähigkeiten von jedem einzelnen gebraucht werden und jeder sein Feuerwehrwissen aber auch sein berufliches Wissen mit einbringt. So entsteht im Einsatz ein leistungsstarkes Team.
Während der anschließenden Besichtigung der Fahrzeuge sprachen die Konfirmanden und Feuerwehrleute in kleinen Gruppen über persönliche Erfahrungen mit der Hilfe in Not. Musste man selber schon einmal Hilfe leisten? Den Notruf wählen oder wurde Zeuge eines Unfalles? Hier berichteten die Feuerwehrleute über ihre Einsatzerfahrungen und wie diese nur als Gemeinschaft – als Team – abzuleisten sind. Einzelkämpfer sucht man bei der Feuerwehr vergebens.
Für eine kleine Pause wurden währenddessen kleingeschnittenes Obst und Getränke bereitgestellt.
Nach der Pause erzählten Feuerwehrmitglieder über Grenzerfahrungen, die sie selber schon erlebt hatten. Es konnte beispielsweise berichtet werden, wie es sich anfühlt, wenn die Einsatzsituation droht zur Gefahr für das eigene Leben zu werden und dass es auch Einsätze gibt, die trotz größter Anstrengungen nicht mehr zum Guten gewendet werden können. In einem Erfahrungsbericht konnte gezeigt werden, wie allein man sich als erstes Fahrzeug an der Einsatzstelle aufgrund der Größe des Schadensereignisses fühlt und wie man Mut schöpft wenn man sieht, wie immer mehr Hilfe eintrifft. Es wurde klar, dass neben körperlich anstrengenden Einsätzen auch psychisch belastende Erfahrungen von den Einsatzkräften gemacht werden. Drüber reden – in der Mannschaft, der Familie oder unter Freunden – hilft dann, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
Dann wurde über die Organisation der Notfallseelsorge im Landkreis Osnabrück gesprochen und was man selber tun kann, um anderen in Not geratenen Personen zu helfen und wie man mit ihnen umgeht.
Das man „Helfen in Not“ auch schon im jüngeren Alter lernen kann, zeigte die anschließende Kurzvorstellung der Arbeit in der Jugendfeuerwehr. Den Konfirmanden wurde deutlich gemacht, dass bei der Jugendfeuerwehr nicht nur feuerwehrtechnisches Wissen vermittelt wird, sondern auch der Spaß in der Gruppe und an gemeinsame Unternehmungen im Vordergrund steht.
Gegen Mittag meldete sich dann der Hunger. Gemeinsam machten wir Hot-Dogs und Nudeln, alle waren mit Freude und Eifer dabei und es wurde "wild durcheinander gequatscht".
Gestärkt gab es dann eine spielerische „Roboter-Aufgabe“ für die Jugendlichen. In der Fahrzeughalle hatte immer einer die Aufgabe über Gestenbefehle bis zu drei „Roboter“ zu steuern und Kollisionen mit anderen im Gemenge zu vermeiden. Die „Roboter“ sollten dabei gezielt nur die Befehle des „Bedieners“ folge leisten. Für die Jugendlichen wurde klar, dass es schwierig sein kann sich um mehrere Personen gleichzeitig zu kümmern bzw. diese fehlerfrei zu leiten.
In der Abschlussrunde war schnell klar, dass es allen Spaß gemacht hatte und jeder - trotz anfänglicher Skepsis - mit neuen Erfahrungen und einer anderen Sicht auf "Hilfe in der Not" nach Hause gehen würde. Erfreulich war für uns, dass einige Jugendliche Interesse an der Feuerwehr bzw. der Jugendfeuerwehr zeigten.