Zweiter Ausbildungs-Workshop der Gemeindefeuerwehr Ostercappeln

18.08.2018 – Hitzhausen

Aufgrund der positiven Erfahrungen des ersten Workshops, wurde auch in diesem Jahr wieder ein gemeinsamer Ausbildungstag für alle Mitglieder der vier Ortsfeuerwehren der Gemeinde Ostercappeln angeboten. Das Thema war erneut die Brandbekämpfung. Passend dazu stand noch einmal das Abrisshaus der Familie Vennemann aus Hitzhausen als Objekt zur Verfügung.

13 Ausbilder und 48 Teilnehmer

Ziel des Workshops und der gemeinsamen Ausbildung ist es, die Zusammenarbeit unter den Ortsfeuerwehren weiter zu stärken sowie Ausbildungsinhalte und Ausrüstungen anzugleichen.

Um den Fokus mehr auf die einzelnen Themen und das praktische Üben zu legen, wurde der Ablauf zum vergangenen Mal etwas angepasst. Die Anzahl der Themengebiete und Stationen wurde reduziert und im Bereich Atemschutz die Teilnehmer auf zwei Gruppen aufgeteilt. Die Ausbildung der Grundlagen wurde als Vorbereitung zum Workshop in die Übungsdienste der Ortsfeuerwehren verlagert.

Atemschutz

Im ersten Themengebiet ging es für die Atemschutzgeräteträger um den Standard-Innenangriff und die Personensuche in einem Gebäude. Während kurzer Einsatzübungen konnte jeder Teilnehmer das truppweise Vorgehen im Gebäude trainieren. Die Räume wurden vernebelt, der Brandherd mit einem Elektrogrill und Blitzleuchten dargestellt und zwei Übungspuppen „versteckt“.

Anschließend ging es um den Atemschutznotfall. Wird ein Trupp unter Atemschutz in einem Gebäude eingesetzt, so muss ein Sicherheitstrupp zur Verfügung stehen. Sollte der Trupp verunfallen oder Probleme mit dem Atemschutzgerät bekommen, kann ein erfahrener und gut ausgebildeter Sicherheitstrupp Hilfe leisten.

Lüften/ Schlauchmanagement, Zugänge ins Gebäude und Anleiterbereitschaft

Im zweiten Themengebiet gab es drei Stationen. Zunächst wurden die taktische Belüftung und das optimale Verlegen einer Schlauchleitung behandelt. Gerade die Verbesserung der Sichtverhältnisse in einem verrauchten Gebäude erleichtert dem Atemschutztrupp das Vorgehen. Beachtet man beim Verlegen der Schlauchleitung ein paar Kniffe und nutzt das ringförmig gepackte Schlauchpaket, ist das Nachführen des Schlauches deutlich besser möglich.

Beim Thema „Zugänge ins Gebäude“ konnten die Teilnehmer erfahren, dass gerade die Haustür in den meisten Fällen den größten Widerstand bietet. Das Aufbrechen neuer Schlösser ist häufig kaum möglich und richtet einen großen Sachschaden an. Ist dann ein Fenster gekippt, kann dies der leichtere Weg in das Gebäude sein.

Gegen 11 Uhr kamen die Belmer Feuerwehrkameraden mit der neuen Drehleiter zu Besuch. Denn: Beim Stichwort „Gebäudebrand“ wird in der Regel eine Drehleiter mitalarmiert. In der Station „Anleiterbereitschaft“ gab es somit die seltene Gelegenheit mit einer Drehleiter - beispielsweise das Übersteigen aus einem Fenster in den Korb - zu trainieren. Insgesamt erhielten die Teilnehmer einen guten Einblick in die Einsatzmöglichkeiten der modernen Drehleiter.

Wasserversorgung und Außenangriff

Für den Themenbereich Wasserversorgung gab es Unterstützung vom THW Bad Essen. Aufgrund der besonderen Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate mussten sich die Feuerwehren Gedanken zur Wasserversorgung bei einem Brand machen. Viele Bäche und Seen führen kaum bis kein Wasser mehr. Eine Wasserentnahme aus vielen Gewässern ist daher zurzeit nicht möglich. Folglich ging es in dieser Station besonders darum, Löschwasser aus unterschiedlichen Transportbehältern (1000l IBC-Behälter, Güllefass, Faltbehälter, …) zu fördern.

Im Anschluss wurden die optimale Wasserabgabe im Außenangriff und das Errichten einer Riegelstellung am Objekt behandelt. Da das Übungsobjekt genau mittig im Gebäudekomplex steht, gab es hier reale Voraussetzungen.

Mittagspause mit anschließender Einsatzübung

Ab Mittag konnten sich die Mitglieder des Fachausschusses „Ordnung und Soziales“ und die Vertreter der Politik ein Bild vom Workshop und der Arbeit der Feuerwehr machen.

Den Abschluss des Workshops bildete wieder eine gemeinsame Einsatzübung. Als Szenario wurde dieses Mal ein Gebäudebrand in Schwagstorf mit zwei vermissten Personen angenommen. Die Fahrzeuge fuhren wie im Realeinsatz zeitversetzt - nach der Alarm- und Ausrückeordnung - die Einsatzstelle an. Es wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Mehrere Atemschutztrupps gingen in das Gebäude vor, um die vermissten Personen zu suchen und den Brand zu löschen. Von der Drehleiter wurde eine Riegelstellung zu dem benachbarten Wohnhaus errichtet.
Die Wasserversorgung konnte vom nahegelegenen Hydranten und Behältern sichergestellt werden. Alle Teilnehmer konnten hier das Erlernte vom Vormittag umsetzen und ihr Wissen festigen.

Dankeschön!

Vielen Dank an die Familie Vennemann für den freundlichen Empfang und die Nutzung des Geländes! Ein großer Dank auch an das große Ausbilderteam, welches wieder einen interessanten und abwechslungsreichen Workshop vorbereitet hatte.