Konfirmandentag bei der Feuerwehr – Thema Helfen in Not

03.03.2018 – Venne

Was die Aufgaben der Feuerwehr „Löschen, Retten, Bergen und Schützen“ mit dem Konfirmandenunterricht zu tun haben kann, war den Konfirmanden, die uns in diesem Jahr im Feuerwehrhaus besuchten, am Anfang noch nicht ganz klar. Aufklärung brachte ein Tag bei uns. 17 Konfirmanden, eine Teamerin und fünf Feuerwehrleute beschäftigten sich einen Tag lang mit dem Thema „Helfen in Not“ und was dies für einen ganz persönlich bedeuten kann.

Beim Einstieg in das Thema ging es zunächst darum, zu klären, wie die Hilfe in der Not in Deutschland, in Europa und in anderen Teilen der Welt organisiert ist. Besonders herausstechend sind dabei die Strukturen der Feuerwehr in Deutschland. Dass es über eine Millionen Feuerwehrmitglieder gibt und 95% davon ehrenamtlich – also ohne Bezahlung – arbeiten überraschte. Die Notfallhilfe wird in Deutschland flächendeckend zum Großteil über das Ehrenamt organisiert. In vielen Teilen der Welt gibt es so ein flächendeckendes Hilfssystem nicht.

Im Anschluss stellten wir kurz die Aufgaben der Ortsfeuerwehr vor und dass diese Aufgaben nur durch Teamarbeit gelöst werden können. Die Fähigkeiten von jedem einzelnen müssen dabei zu einer leistungsstarken Gruppe zusammengefügt werden.
Während der Besichtigung der Fahrzeuge sprachen die Konfirmanden und Feuerwehrleute über persönliche Erfahrungen mit der Hilfe in Not. Musste man selber schon einmal Hilfe leisten? Den Notruf wählen oder wurde Zeuge eines Unfalles? Hier berichteten die Feuerwehrleute gerne über ihre Einsatzerfahrungen und wie diese nur als Gemeinschaft – als Team – abzuleisten sind. Einzelkämpfer sucht man bei der Feuerwehr vergebens.

Für eine kleine Pause wurden währenddessen kleingeschnittenes Obst und Getränke bereitgestellt.

Spannend wurde es nach der Pause. Feuerwehrmitglieder erzählten den Konfirmanden ihre eigenen Grenzerfahrungen bei Feuerwehreinsätzen bzw. Unfällen. Wie fühlt es sich an, wenn die Einsatzsituation gefährlich für das eigene Leben wird? - Die Hitze in einem Wohnhausbrand so groß ist, dass kein Vorgehen mehr möglich ist, der Rückzug angetreten wird und sekundenspäter die Rauchgase im Obergeschoss durchzünden? Zudem berichtete ein Feuerwehrmann über einen Einsatz, wo man trotz größtmöglicher Anstrengung den Einsatz nicht mehr zum Guten wenden konnte. Es wurde klar, dass es neben körperlich anstrengenden Einsätzen auch psychisch belastende Erfahrungen von den Einsatzkräften gemacht werden. Drüber reden – in der Mannschaft, der Familie oder unter Freunden – hilft dann, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

Als nächstes wurde über die Organisation der Notfallseelsorge im Landkreis Osnabrück gesprochen und was man selber tun kann, um anderen in Not geratenen Personen zu helfen bzw. zu betreuen. Miteinander reden ist auch hier das passende Stichwort.

Außerdem stand eine Kurzvorstellung der Jugendfeuerwehr auf dem Plan. Den Konfirmanden wurde deutlich gemacht, dass bei der Jugendfeuerwehr nicht nur feuerwehrtechnisches Wissen vermittelt wird, sondern auch das Thema Helfen in Not spielerisch erlernt wird.

Gegen Mittag meldete sich dann der Hunger. Gemeinsam machten wir Hot-Dogs und Nudeln.

Gestärkt gab es dann eine spielerische „Roboter-Aufgabe“ für die Jugendlichen. Auf dem Hof hatte immer einer die Aufgabe über Gestenbefehle bis zu drei „Roboter“ zu steuern und Kollisionen mit anderen im Gemenge zu vermeiden. Die „Roboter“ sollten dabei gezielt nur die Befehle des „Bedieners“ folge leisten. Für die Jugendlichen wurde klar, dass es schwierig sein kann sich um mehrere Personen gleichzeitig zu kümmern bzw. diese fehlerfrei zu leiten.

In der Abschlussrunde war schnell klar, dass es allen Spaß gemacht hatte und jeder - trotz anfänglicher Skepsis - mit neuen Erfahrungen und einer anderen Sicht auf "Hilfe in der Not" nach Hause gehen würde. Erfreulich war für uns, dass einige Jugendliche Interesse an der Feuerwehr bzw. der Jugendfeuerwehr zeigten.