07.06.2017 - Harderberg
Der Fachzug Gefahrgut Süd und Dekontamination der Feuerwehrbereitschaft Umweltschutz des Landkreises Osnabrück übten zusammen an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) am Harderberg. Gemeinsam mit der Feuerwehr Wellingholzhausen stellt die Gemeindefeuerwehr Ostercappeln die Einsatzkräfte für den Fachbereich Dekontamination. Die Feuerwehr Venne ist mit dem Tanklöschfahrzeug eingebunden. Der Fachzug 2 – Gefahrgut Süd besteht aus Einheiten der Feuerwehren Belm, Wallenhorst und Schledehausen.
Ziel des gemeinsamen Übungsdienstes war es die Zusammenarbeit beider Fachzüge zu stärken. Bei größeren Einsätzen mit Gefahrgut werden die Fachzüge der Feuerwehrbereitschaft Umweltschutz des Landkreises unterstützend für die jeweilige - im Einsatzgebiet liegende - Ortsfeuerwehr tätig. Dabei übernimmt der Fachzug 2 Gefahrgut die Aufgabe der Gefahrenbeseitigung direkt am Unfallort. Die Dekoneinheit übernimmt den Bereich der Dekontamination (Reinigung) der in Schutzkleidung eingesetzten Kräfte.
Bei dem angenommenen Übungsszenario wurde am Kesselwagen der FTZ eine Leckage einer unbekannten Flüssigkeit simuliert. Dazu wurde der Kesselwagen mit Wasser gefüllt und mehrere Beschädigungen nachgestellt. Die Einsatzkräfte des Fachzug 2 erkundete in Chemikalienschutzanzügen – kurz CSA – die Lage. Anschließend wurde die auslaufende Flüssigkeit aufgefangen und mit explosionsgeschützten Pumpen umgefüllt.
Die Einsatzzeit der Feuerwehrleute in einem Schutzanzug ist sehr begrenzt (ca. 20min). Deshalb wurde zeitgleich zum Vorgehen der ersten Kräfte eine Dekontaminationsstation am Rande der Absperrung aufgebaut. Innerhalb einer solchen Station wird der Schutzanzug der Einsatzkräfte in zwei Schritten gereinigt. In einer Auffangwanne finden eine Vorwäsche und das Einwirken von Reinigungsmitteln - je nach vorgefundenem Gefahrstoff - statt. In einer dahinter geschalteten aufblasbaren Dusche werden die Feuerwehrleute dann von allen Seiten abgeduscht und schwer zugängige Stellen (Knickfalten des Schutzanzuges) gereinigt. Das anfallende Schmutzwasser wird bei einem Realeinsatz in einer geschlossenen Blase aufgefangen und später von einer Spezialfirma entsorgt.
Ist der Anzug gereinigt, kümmern sich zwei Kameraden, welche eine abgeschwächte Version des Schutzanzuges tragen, um das fachgerechte Entkleiden des CSA-Trägers. Dies ist erforderlich, da die Feuerwehrleute sich nicht selber aus einem CSA befreien können. Gleichzeitig wird vermieden, dass die Person im Anzug mit der Außenhaut in Berührung kommt. Aufgrund des begrenzten Luftvorrates muss die Reinigung relativ schnell stattfinden und wird nur als „Grobreinigung“ bezeichnet.
Insgesamt durchliefen während dem Übungsabend sieben Einsatzkräfte die Dekonstelle. Dabei ist positiv aufgefallen, dass auch der Einsatz von neueren Kameraden durch Schulung der standardisierten Vorgehensweisen kein Problem darstellt und die Kameraden sich schnell vollständig einbinden können. Weiter wurde zur Dokumentation der eingesetzten Kräfte der neu beschaffte Laptop mit Drucker getestet und für gut befunden.