10.08.2015 - Venne
Am Montagabend übten wir auf dem Gelände der Firma Stickelbroeck und Köster Galabau. Als Abschluss des Ausbildungsblocks Technische Hilfe bei Verkehrsunfällen stand eine Einsatzübung auf dem Plan. Das erlernte und aufgefrischte Wissen sollte in der Praxis - unter Ablauf eines realen Einsatzes - getestet und geübt werden. Die Aufgabenstellung sah ein Vorgehen nach den Standardeinsatzregeln patientenschonende Rettung von zwei eingeklemmten Personen vor.
Wie in unserem Standard festgelegt, fuhr das Tanklöschfahrzeug (TLF) - besetzt mit der Mindestbesatzung von sechs Leuten - die Einsatzstelle am Dreskenkamp als erstes an. Drei Minuten später folgte das Löschgruppenfahrzeug (LF). In den Standardeinsatzregeln sind neben den Mindestbesatzungen auch die genauen Aufgaben der Besatzung festgelegt. Beispielsweise sind für das Tanklöschfahrzeug folgende Aufgaben verteilt:
1x Maschinist: Bedient die Aggregate und Pumpe, hilft bei der Geräteentnahme und übernimmt den Funkkontakt mit der Leitstelle
1x Gruppenführer: Leitet den Einsatz, Erkundet die Lage, stimmt die Rettung mit dem Notarzt/Rettungsdienst ab und leitet mit Unterstützung des Angriffstrupps die Technische Rettung
2x Angriffstrupp: Führt zusammen mit dem Gruppenführer die Technische Rettung der eingeklemmten Personen durch
1x Innere Sicherung: Stellt in einem 5m Radius den Brandschutz sicher, fängt auslaufende Betriebsstoffe auf, baut Nachts eine erste Beleuchtung auf, beginnt mit der Bereitstellung der Geräteablage, kümmert sich um die Schrottablage (entfernte Karosserieteile), wird von der LF-Besatzung unterstützt
1x Äußere Sicherung: Sichert die Unfallstelle weiträumig ab, in Absprache mit dem Gruppenführer wird die Straße halb oder voll gesperrt, wird von der LF-Besatzung unterstützt
Bei der Rettung von verunfallten Personen wird in der Regel die goldene Stunde (Golden Hour of Shock) angepeilt. Das heißt vom Unfallzeitpunkt bis zum Eintreffen des Patienten im Krankenhaus soll maximal eine Stunde vergehen. Um die erreichte Rettungszeit zu ermitteln, beobachtete ein Kamerad die Übung und nahm alle Zwischenergebnisse mit den benötigten Zeiten auf. Die erste Person war nach 15 und die zweite Person nach 40 Minuten befreit, zusammen mit dem Transport in das Krankenhaus hätte die goldene Stunde also eingehalten werden können.
An dieser Stelle vielen Dank an die Firma Stickelbroeck für die Bereitstellung des Fahrzeuges. Dank euch können wir unter realistischen Bedingungen die Personenrettung bei Verkehrsunfällen üben.