20.10.2014 - Venne
Wenn es brennt, ist Wasser das Hauptlöschmittel der Feuerwehr. Eine schnell erreichbare und ausreichende Wasserversorgung ist eine Voraussetzung für einen schnellen Löscherfolg. Die Hydranten des öffentlichen Wassernetzes sind dafür oftmals die erste Wahl. Aber nicht überall. Wie sich die Wasserversorgung auf dem Venner Berg darstellt, haben wir am Montag innerhalb einer Übung getestet.
Die Monate zuvor haben wir die einzelnen Hydranten im Einsatzgebiet der Feuerwehr Venne auf ihre Ergiebigkeit getestet. Die Ergebnisse deckten sich mit der Einsatzerfahrung, dass gerade in den Außenbereichen die Durchflussmenge des Rohrleitungsnetzes häufig nicht ausreichend ist – so auch auf dem Venner Berg. Sind dann offene Gewässer (Mittellandkanal, Teiche oder Bäche) in der Nähe, können wir von dort eine Wasserversorgung zur Brandstelle aufbauen – auf dem Venner Berg besteht diese Möglichkeit nicht. Um dennoch schnell die benötigte Wassermenge bei größeren Bränden vorrätig zu haben, werden im Einsatzfall sofort weitere Feuerwehren mit Tanklöschfahrzeugen angefordert. Es bildet sich eine sogenannte „Tankerkette“ – Feuerwehrfahrzeuge mit eingebauten Wassertanks liefern von entfernt liegenden Wasseraufnahmestellen das Wasser zur Einsatzstelle. Der Aufbau einer „Tankerkette“ bedarf Planung und Struktur. Wo sind günstige Wasseraufnahme- und Abgabestellen? Wie sieht die optimale Fahrroute für die schweren Fahrzeuge aus? Wie viele Fahrzeuge werden benötigt?
Im Gemeindekonzept wurde eine Förderleistung von mindestens 750l/min festgelegt, um eine entsprechende Brandbekämpfung durchführen zu können. Die Hydranten auf dem Venner Berg liefern laut Tests und Berechnungen zwischen 270-350l/min. Die restlichen 400-500l/min müssen somit möglichst schnell von der Tankerkette geleistet werden.
Innerhalb der Übung konnten mit 3 Tanklöschfahrzeugen ca. 320l/min. gefördert werden. Mit 4-5 Tanklöschfahrzeugen sind somit die notwendigen Kapazitäten erreichbar. Wie wichtig realistische Übungen sind, zeigte dann die Tatsache, dass im Übungsverlauf der genutzte Hydrant in seiner Förderleistung einbrach. Nach gemeinsamer Ursachensuche vor Ort mit dem Wasserbeschaffungsverband konnte festgestellt werden, dass die Pumpen der versorgenden Leitung aus Evinghausen nicht schnell genug auf die große Wasserentnahme reagierten.
Eine Erkenntnis, die nun auch Auswirkungen auf die Alarm- und Ausrückeordnung der Gemeindefeuerwehr haben wird. Denn im Falle der Alarmierung muss gewährleistet werden, dass der für die betroffenen Außenbereiche zuständige Wasserbeschaffungsverband informiert wird den Leitungsdruck bzw. die Pumpenleistung zu erhöhen.
Bei der Umsetzung der Tankerkette wurden wir von den Tanklöschfahrzeugen aus Schwagstorf, Hitzhausen, Engter und Herringhausen unterstützt. Wir bedanken uns bei den eingesetzten Kameraden für ihr ehrenamtliches Engagement.