21.06.2014 - Venne
Am Samstag, den 21.06.2014, stand bei der Gemeindefeuerwehr Ostercappeln der erste Workshop - Gefahrgut auf dem Programm. Im vergangenen Jahr wurde ein einheitliches Konzept innerhalb der Gemeinde Ostercappeln zur Abarbeitung eines Einsatzes mit Gefahrgut der Stufe 1 entwickelt. Das Konzept wurde nun erstmals in der Praxis umgesetzt, um den Ablauf und die vorgesehene Personalstärke zu prüfen.
Um 9.00 Uhr startete der Übungstag am Feuerwehrhaus Venne. Hier trafen sich die Gruppenführer, um den Tagesablauf zu besprechen. Um 10.00 Uhr waren dann alle Teilnehmer und Einsatzfahrzeuge der Gemeinde da, sodass die Übung am Betriebsgelände der LBD in Venne starten konnte. Wie im Realeinsatz wurde die komplette Gemeindefeuerwehr nach der dafür festgelegten Alarm- und Ausrückeordnung "alarmiert". Die Fahrzeuge fuhren dann zeitversetzt das Übungsgelände an.
Das Einsatzkonzept, welches unter der Federführung der Ortsfeuerwehr Venne ausgearbeitet wurde, beschreibt die Aufteilung der Einsatzabschnitte und Aufgaben, sowie das standardisierte Vorgehen. Checklisten geben den Einheitsführern dabei eine wertvolle Hilfestellung.
Die Feuerwehr Venne hat dabei die Aufgaben der direkten Gefahrerkennung, -beurteilung und -beseitigung und falls notwendig die Durchführung der Menschenrettung. Entsprechende Schutzkleidung und spezielles Material ist auf den Einsatzfahrzeugen und dem Gefahrgutanhänger verlastet.
Der Feuerwehr Schwagstorf wurden die Aufgaben der Absperrung des Gefahrenbereiches, das Aufbauen des 3-teiligen Löschangriffes und das stellen des Sicherheitstrupps zugeteilt. Die Feuerwehr Ostercappeln baut mit dem Dekon-P eine Dekonkontaminations-Schleuse auf, damit die eingesetzten Kräfte gefahrlos aus ihren Schutzanzügen kommen. Der Einsatzleitwagen aus Ostercappeln ist die Kommunikationsschnittstelle zwischen Leitstelle und Einsatzstelle. Die Feuerwehr Hitzhausen übernimmt die Wasserversorgung an der Einsatzstelle, das weitere Absperren und unterstützt den Dekon-P mit Personal.
Das Übungsszenario sah vor, dass eine unbekannte Flüssigkeit auf einem Anhänger ausläuft. Bei der Erkundung des Angriffstrupps wurde ein leckgeschlagener 1000 Liter Behälter mit einem giftigen ätzenden Pflanzenmittel vorgefunden. In weiteren drei 25 Liter Behältern war Natronlauge gelagert, die Behälter waren aber nicht beschädigt. Mit einfachen Mitteln konnte die Flüssigkeit zunächst aufgefangen werden. Im Weiteren wurde das Leck abgedichtet und ein Wasserablauf zur Kanalisation vorsorglich zu gemacht.
In einer ausführlichen Nachbesprechung wurde deutlich, dass bei der Abarbeitung eines Gefahrguteinsatzes Stufe 1 sofort die gesamte Gemeindefeuerwehr benötigt wird. Das entwickelte Konzept greift und funktioniert. Kleine Verbesserungsmöglichkeiten wurden erkannt - das war das Ziel des ersten Probelaufes.
Toll war auch, dass sich so viele Zeit genommen hatten und alle ernsthaft beim Übungsablauf dabei waren.