05.05.2012 - Harderberg
Am Samstagmorgen traf sich, wie jedes Jahr, der Fachzug 3 – Dekontamination der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz zu einem gemeinsamen Übungsdienst. Bestandteil des Fachzug sind die Einheiten aus Wellingholzhausen und Ostercappeln (u.a. TLF16 Venne)
Im letzten gemeinsamen Dienst konnte man die neuen Standart-Einsatz-Regeln einführen. Da diese jetzt einige Zeit, in den jeweiligen Einheiten, geschult wurden, konnte man sich am heutigen Tag einer "neuen" Sache widmen.
Um den Tag zu eröffnen, startete man mit einem theoretischen Teil im Lehrsaal der FTZ Süd. Thema des Tages sollte die Dekontamination bei atomaren Schadensereignissen werden. Auch hier galt es erstmals ein überarbeitetes Konzept zu klären. Man bediente sich den Vorgaben aus der Dienstvorschrift 500 und passte sie sich den Gegebenheiten an. Somit wurde allen Beteildigten schnell klar, dass im atomaren Einsatzfall die komplette Zugstärke erforderlich ist, da das Abarbeiten solch einer Lage sehr personalintensiv ist. Zugleich verfolgte man das Ziel möglichst wenig Kräfte im Gefahrenbereich einzusetzten.
Nach einem vollwertigen Frühstück, welches bereit lang gehegte Tradition geworden ist, konnte es an den praktischen Teil gehen. Nun galt es, die gerade theoretisch besprochenen Dinge umzusetzen.
Die angenommende Lage stellte sich so da, dass in einem medizinischen Labor/ Betrieb eine geringe Menge radioaktiver Flüssigkeit ausgetreten ist. Zwei Trupps des Fachzuges 4 - Messen und Spüren waren bereits zur Erkundung und Gefahrenabwehr im Gebäude. Nach ihrer Einsatzzeit müssen diese dann dekontaminiert werden - Aufgabe des Fachzuges 3.
Nachdem die neu entwickelte "Anlage" aufgebaut war, konnte man unter real Bedingungen das sogenannte Freimessen trainieren. Dabei wird jede Einsatzkraft, im geringen Abstand, mit einem Geigerzähler "abgefahren". Sollte dabei eine radioaktive Verschmutzung gefunden werden, zieht sich die Einsatzkraft Schritt für Schritt aus und wird jedesmal erneut vermessen, bis keine Verstrahlung mehr zu finden ist. Im Anschluss wird, beim A-Einsatz Pflicht, jede im Einsatz befindliche Person mit Druck, Anzugsnummer, Gerätenummer, Dosimeter, etc. dokumentiert.
Bei der Nachbesprechung stellte man fest, dass die Schulung der SER wichtig ist und Erfolge liefert. Festgestellt wurde zu dem, dass ein atomarer Einsatz sehr zeitintensiv und mit großer Sorgfallt verbunden ist. Dabei wurde auch geklärt, dass man ca. 600 Stunden in der Dekonstelle aktiv sein muss, um den kleinsten Grenzwert der Dosismenge zu erreichen.
Somit ging ein interessanter Übungsdienst zu Ende und es bleibt zu hoffen, dass es nie zu einem radioaktiven Schadensereignis kommen wird.