11.11.2024 - Venne
Am Dienstabend führten wir eine Einsatzübung durch, die als Abschluss eines Ausbildungsblocks zum Thema „Verkehrsunfall“ diente.
Im Rahmen der Übung simulierten wir einen schweren Verkehrsunfall: Ein Pkw war seitlich unter den Auflieger eines Lkw geraten und steckte dort bis zum Dach fest. Der Pkw-Fahrer war eingeklemmt, und der Lkw-Fahrer war aufgrund von Rückenproblemen nicht in der Lage, das Fahrerhaus selbstständig zu verlassen.
Hinzu kam, dass während der Übung Regen einsetzte, was die Herausforderungen der Rettung zusätzlich erschwerte.
Zu Beginn der Übung schufen wir eine Versorgungsöffnung am Pkw, um im Realfall dem Rettungsdienst den Zugang zu ermöglichen. Parallel dazu betreuten wir den Lkw-Fahrer. Der Auflieger des Lkw wurde angehoben und mit dem integrierten Stützsystem gesichert.
Der Pkw wurde auf ungewöhnliche Weise ein Stück weggezogen, um sicherzustellen, dass eine schnelle und achsengerechte Rettung des Fahrers unter dem Auflieger erfolgen konnte. Im Normalfall belassen wir das Fahrzeug in der Lage, wie wir es vorfinden, um zusätzliche Erschütterungen zu vermeiden. In diesem Fall hätte dies jedoch die Rettung verzögert und weniger achsengerecht gestaltet.
Nachdem der Pkw weggezogen und stabilisiert war, konnten wir die Befreiung des Fahrers nach unserem Standard fortsetzen.
Am Lkw arbeitete derweil die Besatzung des zweiten Fahrzeugs und testete eine alternative Stabilisierungsmethode der gefederten Fahrerkabine. Dazu wurde die Federmechanik an der Rückwand durch Keile und Spanngurte blockiert und das Fahrgestell vorne unterbaut. Dadurch konnte die Kabine gegen weitere Bewegungen stabilisiert werden, die sonst auf den Patienten einwirken würden.
Für die Befreiung wurde zudem die Rettungsplattform aufgebaut, um den Lkw-Fahrer schonend in passender Höhe auf eine Trage zu befördern.
Am Ende der Übung wurden beide Fahrer – durch Puppen dargestellt – erfolgreich befreit. Wir konnten unsere Vorgehensweisen trainieren und wertvolle Erfahrungen für Realeinsätze sammeln.
Ein großes Dankeschön geht an die Firma Stickelbroeck für ihre Unterstützung und die Möglichkeit, unter realistischen Bedingungen zu üben. Diese Art der Übung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ausbildung und trägt dazu bei, dass wir als Freiwillige Feuerwehr im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind.