20.06.2024 – Venne
Am Donnerstagabend, dem 20. Juni 2024 übten die Feuerwehren der Gemeinde Ostercappeln gemeinsam mit der Drehleitereinheit der Feuerwehr Belm auf dem Gelände der Firma Häcker Küchen in Venne.
Das realistische Szenario sah vor, dass es im Bereich der Wechselrichter der Photovoltaikanlage auf dem Versanddach brennt. Mitarbeiter entdeckten den Brand und drückten einen Handdruckmelder bei der angrenzenden Korpusfertigung. Die Brandmeldeanlage löste um 18.06 Uhr aus und es wurden standardmäßig die Feuerwehren aus Venne und Schwagstorf alarmiert.
Während die ersten Feuerwehrkräfte auf der Anfahrt waren, ertönte auf dem Firmengelände das Evakuierungssignal. Die Mitarbeiter verließen das Gebäude und versammelten sich an den Sammelstellen.
Weiter sah das Szenario vor, dass sich zwei Mitarbeiter auf dem betroffenen Dach befinden und der Rückweg über die Außentreppe abgeschnitten war. Einer von ihnen hatte sich zudem verletzt.
Das Feuer drohte sich auszubreiten und auf die Korpus- und Arbeitsplattenfertigung überzugehen.
Um 18.12 Uhr traf das Tanklöschfahrzeug aus Venne beim Pförtner ein. Dank des Tablets, wo die Meldung der Brandmeldeanlage ebenfalls für die Feuerwehrleute einzusehen ist, war schon auf der Anfahrt klar, dass ein Handdruckmelder bei der Korpusfertigung gedrückt wurde.
Mit den Feuerwehrplänen von der Brandmeldezentrale machten sich die ersten Feuerwehrleute auf zur genauen Erkundung. Der Einsatzleiter blieb am Pförtnerhaus und koordinierte die anrückenden Fahrzeuge. Zur Kommunikation wurde die firmeninterne Funkanlage in Betrieb genommen.
Nach der Erkundung wurde um 18.16 Uhr das Alarmstichwort auf „Feuer 3 – Bestätigter Brand“ erhöht und die Feuerwehren Ostercappeln und Hitzhausen sowie die Drehleitereinheit Belm nachalarmiert. Die Einsatzabschnitte „Nord“ und „Süd“ wurden gebildet und die Löschangriffe aufgebaut. Hierzu konnte die firmeneigene Infrastruktur mit Hydranten, Wand- und Dachkästen sowie Steigleitungen genutzt werden.
Gegen 18.30 Uhr traf die Drehleiter am Übungsort ein und ging nördlich der Halle, wo sich die zwei Mitarbeiter auf dem Dach befanden, zur Menschenrettung in Stellung.
Mehrere Trupps unter Atemschutz gingen von beiden Hallenseiten zur Brandbekämpfung auf das Dach vor. Der Einsatzleitwagen war nun Ansprechpartner für die Leitstelle und die Führungskräfte.
Im Verlauf meldeten dann Brandschutzhelfer der Firma, dass ein Versandmitarbeiter vermisst wird und an keinem Sammelpunkt angekommen war. Mehrere Trupps machten sich umgehend auf die Suche im Inneren der Halle. Da das Innere noch nicht vom Rauch betroffen war, konnte dies ohne Atemschutz erfolgen.
Gegen 18.45 Uhr trafen sich die Einheitsführer am Einsatzleitwagen zur ersten Lagebesprechung. Es wurde festgestellt, dass das angenommene Feuer unter Kontrolle und die zwei Personen vom Dach gerettet waren.
Die Wasserversorgung erfolgte über drei firmeneigene Hydranten auf dem Betriebsgelände. Diese werden - wie die Sprinkleranlage - über riesige Wasserspeicher und einem eigenen Pumpenwerk versorgt. In der Spitze konnte darüber eine Wassermenge von 3000l/min abgegeben werden. Da die Versorgung des Wenderohres der Drehleiter zunächst als kritisch gesehen wurde, wurde im südlichen Abschnitt eine weitere Versorgung vom Löschteich vorbereitet. Diese brauchte aber aufgrund der Leistungsfähigkeit des firmeneigenen Hydrantennetz nicht in Betrieb gehen.
Um 19.12 Uhr war das Gebäude zweimal abgesucht und keine Person gefunden. Alle Übungsziele waren erreicht und die Übung beendet.
Abschließend ist zu sagen, dass die Großübung wertvolle Erkenntnisse für die Feuerwehren und die Firma Häcker Küchen bot. Viele besondere Abläufe und Handgriffe wurden auf dem Gelände trainiert. Die Verbesserungspotentiale können nun im Nachgang ausgearbeitet werden, um beim nächsten Mal noch besser vorbereitet zu sein.
Die Feuerwehr bedankt sich herzlich bei der Firma Häcker Küchen für die Begleitung der Übung und die Versorgung mit kühlen Getränken und Würstchen.
Fotos: Björn Raube