11.11.2021 – Venne
Am Donnerstag ist es innerhalb einer Maistrocknungsanlage zu einem Brand gekommen. Mit dem Stichwort „Feuer Gewerbebetrieb“ wurden wir zusammen mit der Feuerwehr Schwagstorf und der Drehleitereinheit Belm um 10.33 Uhr zum Einsatzort „Venner Esch“ alarmiert.
Bei unserem Eintreffen stellte sich die Lage vor Ort wie folgt da.
Die Trocknungsanlage war seit längerer Zeit außer Betrieb und wurde jetzt wieder eingeschaltet. Bei der Trocknung von Maiskörnern kam es zu einer hohen Hitze- und Rauchentwicklung.
Mehrere Trupps erkundeten mit Wärmebildkameras die Anlage von allen Seiten und prüften, welche Teile betroffen waren. Mithilfe der Kameras konnte im oberen Teil des Turmes eine Hitzeentwicklung von 300-400°C bestätigt werden. Glut oder Feuerschein konnten aufgrund des Rauches und der verschachtelten Bauart zunächst nicht lokalisiert werden.
Der Feuerwehrplan sowie ein zusätzlicher Bauplan konnten uns weiterführende Informationen von dem Objekt bieten.
Parallel bereiteten Feuerwehrkräfte einen umfangreichen Löschangriff vor. Über die Drehleiter wurde ein zweiter Atemschutztrupp auf den Turm gebracht sowie die Schlauchleitung für einen möglichen Löschangriff von Oben bereitgestellt. Zudem wurde die am Gebäude installierte Löschanlage mit Schläuchen angeschlossen und mit Strahlrohren ein Angriff von unten vorbereitet.
Die Löschwasserversorgung konnten wir von zwei Hydranten sicherstellen.
Zur Unterstützung wurden weitere Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren Ostercappeln und Hitzhausen angefordert.
Um das Brandgut aus dem Turm zu bekommen, wurde die Drehrichtung des Elektromotors der Förderschnecke gewechselt, damit die verkohlten Maisklumpen herausgefördert werden. Da die Lage im betroffenen Bereich stabil blieb, haben wir auf einen Wassereinsatz bewusst verzichtet. So konnten wir verhindern, dass sich die Maiskörner weiter verklumpen oder aufquellen und so Verstopfungen in der Anlage sowie der Förderschnecke verursacht werden.
Bei der Kontrolle der benachbarten Silos konnte keine Hitze- oder Rauchfeststellung gemacht werden.
Nach und nach konnte die Anlage in einer großen Teamleistung entleert und die Temperatur im Turm gesenkt werden. Wie hoch die Temperatur zwischenzeitig gewesen sein muss, zeigte sich daran, dass auch geschmolzene und verformte Aluminiumteile von der Anlage im Brandgut aufzufinden waren.
Abschließend konnten wir mit der Wärmebildkamera nur noch Temperaturen um die 37°C feststellen. Der Betreiber wurde von uns trotzdem dazu aufgefordert, fortlaufend Kontrollen durchzuführen.
Im Einsatz waren neben rund 60 Feuerwehrkräften auch der Rettungsdienst und die Polizei.
Das Einsatzende für die Feuerwehr Venne war gegen 14.30 Uhr.