13.10.2020 – Schwagstorf
Zu einem Gefahrguteinsatz ist es am Dienstagnachmittag auf dem Awigo Recyclinghof in Schwagstorf gekommen. Bei Arbeiten mit einem Bagger an einer Mulde für Bauschuttabfälle wurde ein dort falsch entsorgter Säurebehälter beschädigt. Der ausgetretene Gefahrstoff reagierte daraufhin mit dem Bauschutt. Es bildeten sich Dämpfe und ein strenger Geruch wurde durch den Mitarbeiter wahrgenommen. Daraufhin alarmierte die Leitstelle Osnabrück um 14.39 Uhr gemäß Alarm- und Ausrückeordnung alle Feuerwehren der Gemeinde Ostercappeln mit dem Stichwort „ABC 1“.
Die Aufgaben der Feuerwehr wurden in Abschnitte aufgeteilt.
Zunächst wurde der betroffene Teil des Recyclinghofes evakuiert und abgesperrt. Parallel wurde die Brandschutzsicherung vorgenommen und die Erkundung des Bereiches unter Chemikalienschutzanzügen vorbereitet. Eine Grobdekontaminationsstelle für die eingesetzten Kräfte wurde errichtet.
In gasdichten Schutzanzügen rückten die ersten Kräfte zur Mulde vor, um eine Lagebeurteilung vorzunehmen.
Unter einer größeren Menge an Bauschuttabfällen aller Art wurde ein beschädigter Kanister vorgefunden. Der Inhalt war komplett ausgetreten, hatte sich verteilt und hatte in gelblich brauner Farbe und schäumender Wirkung mit dem Schüttgut reagiert.
Der beschädigte Kanister wurde geborgen und in einem Überfass gesichert.
Eine Stoffbezeichnung oder genauere Gefahrensymbole zur Stoffermittlung waren nicht mehr erkennbar. Lediglich der Hinweis „corrosive“ war zu lesen. Mit einem Indikatorstreifen konnte das Vorliegen einer Säure bestätigt werden. Wie stark konzentriert die Säure vor dem Auslaufen war oder welchen ph-Wert diese hatte, ließ sich nicht mehr eindeutig nachweisen. Allerdings waren an den umliegenden und benetzten Baustoffen deutliche Reaktionsspuren zu erkennen.
Im weiteren Einsatzverlauf wurde sämtlicher Bauschutt - welcher mit dem Stoff in Kontakt gekommen war - in mühsamer Handarbeit und unter entsprechender Schutzkleidung in verschließbare Überfässer gepackt.
Flüssigkeitslachen wurden mit Chemikalienbindemittel abgestreut und aufgenommen.
Nach gut zwei Stunden konnte die Feuerwehr die Einsatzstelle dem Betreiber des Recylinghofes wieder übergeben. Er wird sich auch um die Entsorgung des Gefahrstoffes kümmern.