22.03.2024 – Venne
Zu einem Großbrand ist es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an der Hauptstraße in Venne gekommen. Mit folgendem Bericht möchten wir ergänzend zur Berichterstattung durch die Presse einen Überblick über den Einsatz geben.
03:00 Alarm „F_Gebäude“ für FF Venne, FF Schwagstorf, Rettungsdienst, Polizei
03:01 Feuerwehrmitglied aus der Nachbarschaft informiert die Leitstelle über den Vollbrand, Erhöhung der Alarmstufe auf „F_Gebäude_Person_Gefahr“, Alarm für FF Ostercappeln, FF Hitzhausen, Drehleitereinheit Belm
03:04 Ausfahrt der ersten Feuerwehrfahrzeuge, TLF Venne und LF Schwagstorf
03:05 Eintreffen TLF Venne und Lagemeldung „Gebäude im Vollbrand“
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus bei dem 14 Menschen gemeldet sind. Bei der Erkundung lag unsere Priorität daher klar auf dem Abklären, ob noch Personen im Gebäude sind. Fünf Bewohner konnten sich selbstständig retten. Auch wenn die Kommunikation nicht einfach war, konnten wir schnell die Bestätigung der Bewohner bekommen, dass niemand mehr drinnen ist. Vier von den gemeldeten Bewohnern waren zum Zeitpunkt in der Nachtschicht am Arbeiten und der Rest nicht anwesend.
03:09 Eintreffen der FF Schwagstorf
03:12 2x EA gebildet, Einsatzabschnitt Bereich Hauptstraße und Einsatzabschnitt Waffelfabrik
03:16 ELW Ostercappeln wird Ansprechpartner für die Leitstelle
03:20 Warnung der Bevölkerung vor den Rauchgasen wird im Umkreis von 2km angestoßen
03:30 5 Personen werden im Betreuungsraum (Museumsräume Fabrik) durch den Rettungsdienst betreut, Kontaktaufnahme zu weiteren gemeldeten Bewohnern wird durchgeführt
03:31 Warnung der Bevölkerung ist über die Warnapps erfolgt
Ein 19-jähriger verletzte sich beim Sprung aus dem Fenster. Er und die anderen Bewohner, die zum Zeitpunkt des Brandes im Gebäude waren, wurden in Krankenhäuser gebracht. Um außerdem den Verdacht auf „Rauchgasintoxikation“ abklären zu lassen.
Aufgrund der Rauchgase und der Gefahr einer Brandausbreitung evakuierten wir ein direkt angrenzendes Wohngebäude. Die zwei Personen sind während der kritischen Zeit in der Nachbarschaft aufgenommen worden.
03:36 Erste Lagemeldung vom ELW: 5x C-Strahlrohr im Einsatz, Drehleiter wird in Stellung gebracht
03:37 Energieversorger ist unterwegs
04:00 Erste Lagebesprechung mit allen Einheitsführern der beteiligten Organisationen am ELW, weitere Lagebesprechungen folgten zu jeder vollen Stunde
Da das Gebäude bereits bei unserem Eintreffen im Vollbrand stand, war eine Brandbekämpfung im Inneren nicht mehr möglich und zu gefährlich. Wir bildeten daher zwei Einsatzabschnitte, um die Löscharbeiten von außen aufzuteilen. Dabei lag der Fokus besonders auf der Riegelstellung zu den Nachbargebäuden und der Waffelfabrik.
Ziel: Das Feuer durfte sich aufgrund des Funkenfluges und der Wärmestrahlung nicht weiter ausbreiten. Glücklicherweise half uns dabei die Windrichtung, welche in Nord-Ost (zur Hauptstraße) und nicht zur Fabrik ging.
Die massiven Löschmaßnahmen im Außenangriff zeigten Wirkung. Über der Einsatzstelle bildete sich Wasserdampf und der Funkenflug war unterbunden. Mithilfe der Drehleiter wurde die noch teilweise geschlossene Dachhaut Stück für Stück geöffnet, um gezielter an die Glutnester heranzukommen.
Mittlerweile waren rund 100 Kräfte vor Ort.
04:18 Lagemeldung vom ELW: Betreuungsraum in der Waffelfabrik eingerichtet, Gebäude von der Polizei beschlagnahmt, 6 Strahlrohre im Einsatz
04:24 Lagemeldung vom ELW: Energieversorger ist an der Einsatzstelle, Objekt kann nicht stromlos geschaltet werden, Gas ist nicht vorhanden
05:20 Feuer vollständig unter Kontrolle, Nachlöscharbeiten beginnen
05:22 Lagemeldung vom ELW: FF Ostercappeln und FF Hitzhausen können die Einsatzstelle verlassen, ELW Ostercappeln bleibt vor Ort, Drehleiter Belm wird nochmal umgesetzt
05:28 Warnung der Bevölkerung über Warnapps wird aufgehoben
05:30 Anforderung des Wechselwagens der FTZ Süd, um 39 Schläuche und 6 Atemluftflaschen zu tauschen
06:00 150 belegte Brötchen werden durch Feuerwehrkräfte organisiert und zur Einsatzstelle gebracht
07:04 ELW Ostercappeln verlässt die Einsatzstelle
07:47 Drehleiter Belm beendet die Nachlöscharbeiten und kann die Einsatzstelle verlassen
07:57 Maßnahmen der Feuerwehr beendet, Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die B218 ist aufgrund der gegenwärtigen Einsturzgefahr weiterhin voll gesperrt
Im Einsatzverlauf mussten die Belmer Kameraden ihre Drehleiter mehrfach umsetzen, um von allen Seiten an die restliche Glut heranzukommen. Die Polizei beschlagnahmte das Gebäude und nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Das vorübergehende Einsatzende war für uns dann gegen 08.30 Uhr, als wir die Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge wiederhergestellt hatten.
10:45 TLF Venne rückt erneut zu Nachlöscharbeiten aus
12:30 Nach der Freigabe des Brandobjektes beginnt ein Abrissunternehmen damit, die einsturzgefährdeten Bereiche abzutragen - Wir stellen weiterhin den Brandschutz sicher
14:22 Das Gebäude ist auf Höhe des ersten Obergeschosses abgetragen, die Besatzung des TLF Venne rückt wieder ein, die Bundesstraße wird durch die Polizei wieder freigegeben